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Der Zephyr Hangar steht für moderne Industriearchitektur und nachhaltige Produktion: In den zwei übereinander liegenden Hallen aus Holz und Beton presst, bearbeitet und beschichtet V-ZUG voll automatisiert Metallteile– effizient, flexibel und zukunftsweisend.

Im mittleren Teil des Tech Clusters befindet sich der Zephyr Hangar: eine voll automatisierte Produktionshalle zur Oberflächenbearbeitung von Küchengeräten erstellt mit einer leichten Holzkonstruktion auf dem Sockel einer eingeschossigen, massiven Werkhalle. Als Antwort auf den industriellen Kontext gliedert sich der Baukörper in die bestehende Dachlandschaft mit Sheddächern ein. Eine gut gedämmte, dunkel druckimprägnierte Holzlamellenfassade sichert die Isolierung. Die Südseite des Sheddachs trägt eine Photovoltaikanlage, die befensterte Nordseite sorgt für eine natürliche Belichtung und lässt die Sicht auf die imposanten Fachwerkträger frei. Das stützenfreie Hallentragwerk umfasst eine Fläche von 39 auf 90 Meter und bietet eine flexible Nutzung. Ganz im Sinne der automatisierten Produktion wurde die Halle in Einzelteilen vorfabriziert. Für die Aussteifung in Längsrichtung sorgen liegende Fachwerkträger und mit 3-Schichtplatten beplankte Aussenwände, welche an die vier aussen angegliederten massiven Treppenkerne in Beton anschliessen.

Zephyr Hangar

Eigentümer V-ZUG Infra AG
Projektdauer 2016 bis 2021
Höhe 23,5 m
Geschosse 5 OG
GF 11 484 m²
Volumen 96 054 m³
Nutzung Produktion, Oberflächentechnik und Werkzeugmacherei
Architektur Zephyr Hangar Speedy, Cerutti Partner Architekten AG, Zephyr Hangar Komplett, Diener & Diener Architekten AG

Einer der ersten Teile der vertikalen Fabrik der V-ZUG war der Bau «Zephyr Hangar», der vom Schweizer Architekturbüro Diener & Diener aus Basel entworfen wurde. Da das Gebäude als Produktionsstätte dienen würde, war das Scheddach einer alten Produktionshalle die erste Inspiration. Darüber hinaus lassen die schrägen Dachabschnitte viel Tageslicht ins Innere und bieten Platz für eine Photovoltaikanlage, die Energie für die gesamte Anlage liefert.

Heute beherbergt dieses beeindruckende Gebäude das Presswerk und andere Produktionsanlagen. Es besteht aus zwei Ebenen: Im Erdgeschoss stehen zwei Servo-Transfer-Pressen, das Herzstück der Produktion. Auf der zweiten Ebene sind alle Anlagen zur Oberflächenbehandlung untergebracht. Zwei Funktionen zur Optimierung des Raums übereinanderzustapeln und dadurch gewissermassen eine vertikale Industrie zu schaffen, war jedoch nur die eine Innovation. Die andere – für ein Unternehmen der Metallbearbeitung umso überraschendere – war der massive Einsatz von Holz – ein Material, das bis anhin im industriellen Kontext zurückhaltend verwendet wurde. Holz als Hauptbaustoff zu nutzen war einerseits dadurch begründet, dass sich der Zephyr Hanger mitten in der Stadt befindet und die Fabrik einem hohen architektonischen Standard gerecht werden wollte. Andererseits musste das Gebäude aber auch in Einklang mit den Werten von V-ZUG und dem Tech Cluster gebaut wurde: Holz ist als lokaler, nachwachsender Baustoff, der im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien für 66 % weniger Treibhausgasemissionen sorgt, sehr nachhaltig.

Durch das Bauen mit Holz liess sich aber auch die Bauzeiterheblich verkürzen: Das gesamte Gebäude inklusive Dach wurde in nur fünf Monaten errichtet. Durch die ausschliessliche Verwendung von Holz aus der Schweiz wurden zudem die örtliche Wirtschaft und das lokale Know-how gefördert. Die hölzerne Produktionshalle mit ihrem säulenlosen Sägezahndach sieht so ansprechend aus, dass sie im Jahr 2020, als sie noch leer stand, sogar als Veranstaltungsort für Konzerte genutzt wurde.

Seit der Fertigstellung des Sockelbaus im Jahr 2019 wurde der Zephyr Hangar schrittweise in Betrieb genommen. Als Fabrik der Zukunft bildet er den Ausgangspunkt für ein Kernanliegen des Tech Cluster Zug: industrielle Produktion in der Stadt zu behalten und weitere Produktionspartner in den Cluster zu bringen.

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