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Das Gebäude «Zephyr Ost» ist ein Kernstück der vertikalen Fabrik der V-ZUG. Aber was macht es so besonders? Zephyr Ost war zu seiner Zeit das grösste Bauprojekt in der Schweiz mit klimafreundlicherem Beton.

Das Produktionsgebäude «Zephyr Ost» der V-ZUG bietet auf fünf Stockwerken Raum für Fertigung, Montage, ein automatisiertes Lager sowie Büro- und Aufenthaltsräume. Der Neubau verbindet die bestehenden Gebäude «Mistral» und «Zephyr Hangar». Wie alle V-ZUG-Gebäude ist Zephyr Ost an den Multi Energy Hub angeschlossen.

Für den Bau wurde Nachhaltigkeit von Anfang an eingeplant: Bei der Ausschreibung wurde der Einsatz von CO₂-ärmerem Beton verlangt. Zur Verwendung kamen spezielle Zemente und Recyclingbeton von Holcim, bei dem mit Technik regionales mineralisches Rückbaumaterial zu hochwertigen Sekundärrohstoffen aufbereitet wird, die bei der Betonproduktion wieder in den Baustoffkreislauf einfliessen. Mithilfe eines Pionierverfahrens des ETH-Spin-offs «neustark» wird der Recyclingbeton mit CO2 aus einer Abwasserreinigungsanlage angereichert, wodurch das Kohlendioxid dauerhaft gebunden werden kann. Dank einer ausgeklügelten Planung, die auf ein optimiertes Tragwerksystem mit Pilzdecken und Hohlkörpereinlagen für leichtere Decken setzt, wird weiterer Beton und Armierungsstahl eingespart. Beide Baustoffe sorgen in der Produktion für einen substanziellen Ausstoss an schädlichen Treibhausgasen. Dadurch wird der ökologische Fussabdruck des Gebäudes reduziert.

Zephyr Ost

Eigentümer V-ZUG Infra AG
Projektdauer 2019 bis 2024
Höhe 30 m
Geschosse 5 OG / 1 UG
GF 17 100 m²
Volumen 101 100 m³
Nutzung Produktion, Montage, Büro für Produktion und Entwicklung
Architektur Diener & Diener Architekten AG

V-ZUG entschied sich bewusst, in Zug zu bleiben – einer der teuersten und dicht besiedelten Regionen der Schweiz – und in den Standort zu investieren. Dabei standen die Auswirkungen auf die Gemeinschaft sowie die Nachhaltigkeit der Produktionsanlagen im Zentrum der Überlegungen. Das Resultat ist die Verlagerung der Produktion in die Vertikale: Anstatt die Produktionsflächen auf dem Gelände zu verteilen, wurden sie auf sechs Etagen gestapelt. Dies ermöglicht kürzere Wege, effizientere Prozesse und spart wertvolle Fläche. Durch automatisierte Logistik werden Abläufe zusätzlich gestrafft. Die Fläche in Zug konnte so auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Grösse reduziert werden – bei gleichzeitiger Erreichung der Wachstumsziele. Die neue Produktions- und Logistikinfrastruktur markiert einen Generationswechsel und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung des Unternehmens.

Der Bau «Zephyr Ost» nutzt als Teil des Multi Energy Hubs CO₂-neutrale Energie zum Heizen und Kühlen. Auf dem Dach sind Photovoltaikanlagen installiert, um Strom zu erzeugen. Ab Mitte 2025 werden rund 200 Mitarbeitende im Gebäude tätig sein. Die Architektur stellt den Menschen ins Zentrum: Helle Räume mit viel Tageslicht und Weitblick schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld. Diener & Diener Architekten, bereits beim Zephyr Hangar involviert, sind auch für Zephyr Ost und das geplante Bürogebäude Zephyr West verantwortlich, in dem V-ZUG künftig seine Büroräume unterbringt.

Der Standort des Neubaus hebt sich bewusst von klassischen Industriegebäuden ab. Gemeinsam mit Zephyr Hangar und Mistral bildet Zephyr Ost eine städtebauliche Trilogie, die sich harmonisch ins Quartier einfügt. Trotz seiner Grösse – 70  Meter lang, 50  Meter breit – wirkt das Gebäude dezent und integriert sich unaufdringlich in die Umgebung, in der geforscht, gelehrt, gearbeitet und gelebt wird. Mit dem neuen Produktions- und Montagegebäude bekennt sich V-ZUG klar zu ihrem Ursprungsstandort und zur Zukunft der industriellen Produktion am Standort Zug.

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