SHL-Südtor

Mit der Grundsteinlegung des Baus «SHL-Südtor» geht nach dem ersten grösseren Zwischennutzer Westhive die Öffnung des Stammareals der V-ZUG für weitere Industriebetriebe, technologienahe Dienstleistungen, Start-ups sowie Forschungs- und Bildungsinstitutionen des zukünftigen Tech Cluster Zug weiter. Im SHL-Südtor wird der Hersteller von Injektionssystemen für die Selbstverabreichung SHL Medical ab 2026 Autoinjektoren, Pen-Injektoren und Spezialverabreichungssysteme für die Pharmaindustrie fertigen. Nach den Neubauten für V-ZUG erfüllt die Tech Cluster Zug AG ein zweites Versprechen für das historische Fabrikgelände: Die Ansiedlung neuer industrieller Produktion in der Stadt.

Am 23. Mai 2024 wurde im südlichen Teil des historischen Produktionsgeländes der V-ZUG der Grundstein für das «SHL-Südtor» gelegt. Dieses wird Hauptsitz von SHL Medical. Das Unternehmen, das seit 2018 seinen Hauptsitz in Zug hat, gilt als Pionier der Autoinjektoren. Zusätzlich zu den Produktionsstandorten in den USA und Taiwan wird SHL Medical mit dem Bezug des SHL-Südtors auch hier in der Stadt Zug Arzneimittelabgabesysteme für die Pharmaindustrie fertigen und neue Arbeitsplätze schaffen.

Fortführung der industriellen Produktion
Industrielle Produktion hat auf diesem Gelände Tradition. 1913 begann hier mit der Verzinkerei Zug, was zur V-ZUG wurde. Diese industrielle Tradition soll Zukunft haben: Während viele Schweizer Industriefirmen ihre Produktion aufs Land oder ins Ausland verlegten, investiert V-ZUG vor Ort in eine hochmoderne, vertikale Fabrik. Damit wird ein grosser Teil des Industriegeländes frei für ein innovatives Ökosystem rund um neue, zukunftsorientierte Nutzungen, das Tech Cluster Zug. In diesem offenen Industriequartier sollen Industrieunternehmen, Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe, Start-ups und Spin-offs, Universitäten und Forschungs­institute Platz finden, und es soll Raum zum Wohnen und Leben geben. Mit dem Bezug des neuen Gebäudes der SHL Medical zeigt die Trägerschaft auf, dass es innerhalb ihres geplanten Ökosystems auch möglich ist, neue produzierende Industriebetriebe anzusiedeln.

Ein kombiniertes Produktions- und Bürogebäude
Eine breite Treppe führt von dem mit Bäumen bepflanzten westlichen Südtorplatz zu Empfang, Konferenzräumen, Cafeteria und Räumen für die Anlieferung. Die einheitliche horizontale Gliederung der Fassaden lässt an ein Bürogebäude denken. Grosse Metalltore im teilweise zurückversetzten oberen Volumen des Sockelgeschosses lassen aber erahnen, dass sich hier mehr verbirgt. Tatsächlich sind hier überhohe Produktionsetagen angeordnet, in denen SHL Medical auf voll automatisierten Anlagen ihre Drug Delivery-Systeme fertigen wird. Über die Tore können Maschinen in die Produktionshallen transportiert werden. Über den Sockel etagen erhebt sich wiederum zurückversetzt ein Büroturm von sechs Etagen, in dem neben Testräumen vor allem die Verwaltung ihren Platz finden wird.

Scharnier zwischen Alt und Neu
Mit der Gliederung in drei abgestufte Volumen vermittelt das SHL-Südtor subtil zwischen der Umgebung und dem, was weiter nördlich im Tech Cluster über die nächsten Jahrzehnte entstehen wird. Während der zwei- und dann viergeschossig ausgebildete Sockel Bezug zu den umgebenden Bauten aufnimmt, verweist die Höhe des Büroturms auf die Baukörper, die dereinst auf dem Tech Cluster ge­baut werden. So wird das SHL-Südtor zum Portal des Tech Clusters Zug. Gleichzeitig reiht es sich in die Tradition des umgebenden Quartiers ein: Am Platz vor dem SHL-Südtor erinnert das älteste Produktionsgebäude der V-ZUG, der inventarisierte Backsteinbau des Gebäudes 5, an die Fabrikgeschichte. Die östlich an das SHL-Südtor anschliessenden Reiheneinfamilienhäuser (Heinrich Peikert, 1932) verweisen auf die Tradition des Arbeiterwohnbaus im Göbli. Auf beide geht das SHL-Südtor in seiner gestaffelten Höhe ein.

Auf Nachhaltigkeit ausgerichtet
Wer optimale Rahmenbedingungen für die Zukunft schaffen will, muss auch nachhaltig planen und bauen. Entsprechend haben sich Stadt und Trägerschaft des Tech Clusters Zug für dessen Bebauungsplan klare Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Diese prägen den Bau des SHL-Südtors massgeblich. Für die Konstruk­tion werden möglichst nachhaltige Materialien verwendet. Ein hoher Anteil der Konstruktion besteht aus Holz, das zusätzlich zu einer guten Raumatmosphäre beiträgt. Mit der Betonproduktion vor Ort werden mehr als 20 % an CO2-Emissionen eingespart. Stahl wird sparsam eingesetzt. Schliesslich ist das Gebäude auf eine optimale Energiebilanz ausgelegt: Eine Fotovoltaikanlage auf Fassaden und Flachdächern produziert einen bedeutenden Anteil des nötigen Stroms für das Gebäude. Brises-soleil – horizontale Bänder zur Fassadenverschattung – sorgen im Sommer für ein angenehmes Klima. Das Gebäude ist an das Multi-Energy-Hub, ein Gemeinschaftsunternehmen des Tech Cluster Zug und der WWZ, angeschlossen und nutzt zur Kühlung auch Seewasser.

Nachhaltigkeit beschränkt sich aber nicht nur auf Planung und Bau. Die Trag­konstruktionen der zwei Volumen für Produktion und Verwaltung sind konstruktiv getrennt. Damit wird sichergestellt, dass sich Vibrationen aus der Fabrikation nicht auf das ganze Gebäude übertragen. Gleichzeitig sorgt die entkoppelte Pro­duktion für eine bestmögliche Freiheit in der zukünftigen Nutzung und sichert dem Gebäude so eine möglichst lange Lebensdauer. In diesem Sinne ist der Bau auch so konzipiert, dass sich die Nutzungen der einzelnen Etagen unabhängig voneinander verändern lassen.

Über die Trägerschaft
Im Zuger Guthirtquartier besitzen die Metall Zug und die Produzentin für Haushaltapparate V-ZUG über ihre Immobiliengesellschaften Urban Assets Zug AG, respektive V-ZUG Infra AG, ein Areal mit mehreren Grundstücken. Diese sollen als Generationenprojekt über mehrere Bauetappen von 2013 bis circa 2045 zum Tech Cluster Zug werden, einem Ökosystem von innovativen Technologien und Dienstleistungen mit Raum zum Verweilen und Wohnen. Das Projekt wird von der Tech Cluster Zug AG, einem Unternehmen der Metall Zug, entwickelt.

Dabei hat die Tech Cluster Zug AG als Bauherrenvertreterin verschiedene Auf­gaben im Zusammenhang mit den Bauvorhaben von V-ZUG übernommen. Auf dem ursprünglichen Stammareal der V-ZUG entstehen in mehreren Etappen eine neue, vertikale Fabrik für die V-ZUG und ergänzend weitere Gebäude, darunter zum Beispiel der CreaTower I, der neue Hauptsitz der VZ Depotbank.

Das Multi Energy Hub wird das Areal mit ökologischer Energie versorgen. Gleich­zeitig sorgt das Mobilitätskonzept mit dem Parkhaus Mobility Hub Zug Nord für Mobilitätslösungen. Das technologisch geprägte Ökosystem soll zu einem leben­digen Stück Stadt heranwachsen und die Tradition der kontinuierlichen, zukunfts­weisenden Weiterentwicklung im Norden der Stadt weiterführen.

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"Im Rahmen unserer globalen Expansion wollen wir in Zug produzieren, um näher bei wichtigen Kunden zu sein, unsere weltweiten Operationen zu stärken und Lieferketten zu sichern. Produktion und Entwicklung an einem Standort zu bündeln ist ein grosser Vorteil."
Ulrich Fässler, CEO SHL Medical