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«Zukunftsstadt Zug» Wie smart ist die «Smart City»?

Abendliches Gespräch mit Stadtwanderer Benedikt Loderer

Die Digitalisierung bietet für das Leben in der Stadt viele Chancen: Die Mobilität kann besser geplant werden, Energieflüsse können optimiert werden oder der Austausch der Bewohner einer Stadt untereinander oder mit der Verwaltung kann vereinfacht werden. Im Rahmen der Gesprächsreihe «Zukunftsstadt Zug» diskutierten Fachleute der Stadtentwicklung über die «Smart City».

Die erste Veranstaltung der zweiten Staffel der Gesprächsreihe «Zukunft Industrie Zug» stand unter dem Motto «Wie smart ist die Smart City». Die gegen 200 Besucher des abendlichen Gesprächs vom Mittwochabend, dem 24. April 2019 wurden zum Auftakt mit einem witzigen und bissigen Referat zum Nachdenken provoziert. Der Stadtwanderer Benedikt Loderer vermutet, dass der Begriff «Smart City» eher eine Worthülse sei, welche die Überwindung der aktuellen Probleme verspreche. Die Erlösung von allen Übeln sei der Menschheit aber bereits früher versprochen worden, ohne dass dieses Versprechen je eingelöst werden konnte. Seine provokante Frage zum Schluss, «Welche echten Probleme werden mit der «Smart City» gelöst», beantwortete er gleich selbst: «Keine!»

Damit war der Auftakt für das anschliessende Podiumsgespräch mit Eliane Birchmeier, Stadträtin der Stadt Zug, Alice Hollenstein, Dozentin an Center for Urban & Real Estate Management der Uni Zürich, Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung Zürich und Mary Sidler, Bauvorsteherin der Stadt Sempach gesetzt. Der Moderator Marco Meier versuchte zuerst herauszufinden, was die Podiumsteilnehmerinnen unter «Smart City» verstehen. Dabei bestätigte sich die Vermutung von Benedikt Loderer: Der Begriff ist unscharf.

Für Anna Schindler ist in Zürich bereits sehr viel «smart». Aus ihrer Sicht geht es vor allem um die Vernetzung und um die Organisation der Mitwirkung. Sie erwähnte, dass in der Stadt Zürich 25% der Bevölkerung zwischen 30 und 39 Jahren sei, und davon seien nur ca. 50% stimmberechtigt. Dies seien mehr als in europäischen Grossstädten, wie zum Beispiel London.

Für Alice Hollenstein geht es darum festzustellen, wie Menschen gebaute Architektur wahrnehmen. Ihre Studien sind datenbasiert und gehen vom Verhalten und den Bedürfnissen der Menschen aus. Einzelne Gebäude kämen erst am Schluss des Planungsprozesses.

Sowohl Eliane Birchmeier als auch Mary Sidler stellen ebenfalls die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund. Beide haben in ihren Städten die Quartiere besucht und Befragungen durchgeführt. Mary Sidler betont, dass die Grundthemen in kleinen und grösseren Ortschaften wohl ähnlich seien. Für Eliane Birchmeier bedeutet «Smart City» eine Technologie, wie andere neue Technologien in der Vergangenheit.

Zum Abschluss gab Beat Weiss einen kurzen Überblick über die aktuellen Bauprojekte des Technologieclusters Zug. Beim anschliessenden Apéro wurde intensiv über die vorgetragenen Thesen diskutiert.





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